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Biedermeier



Der Begriff "Biedermeier" kennzeichnet im deutschsprachigen Raum die Zeit von Restauration und Vormärz. Ursprünglich war es das Pseudonym einer populären Figur der Zeitschrift "fliegende Blätter" und negativ konnotiert. Die Enttäuschung nach den Freiheitskriegen und die für das Bürgertum bremsenden restaurativen Auflagen führten dazu, dass sich dieses in den Privatraum zurückzog. Dieser Zustand spiegelt sich auch in der Kunst wider; zunächst hauptsächlich für das Kunstgewerbe verwandt, wird der Biedermeier auch auf Malerei und Literatur übertragen.
In der Wohnkultur setzt der Stil dem prunkvollen Empire schlichtere Formen und edle Materialien mit glatt polierten Oberflächen entgegen. Bevorzugt werden helle Hölzer, auf welchen sich kunstvolle Intarsien abgrenzen können. Das Dekor ist zurückhaltend: Pilaster, Säulen, Palmetten, Blumenmotive werden gerne eingesetzt; Vergoldungen oder die ägyptische Verzierungen des Empire werden streng gemieden.
In der Malerei spiegelt sich diese Einfachheit in unkomplizierten Kompositionen wider, meist werden kleinformatige Bilder gefertigt, die für private Räume bestimmt sind. Entsprechend werden thematisch gerne erzählerische Szenen mit familiärem Inhalt abgebildet. Das Genrebild gelangt zu seinem Höhepunkt. Die scheinbar harmonisch anmutenden Darstellungen enthalten jedoch- besonders bei Spitzweg- eine tiefere Bedeutung. Das einst dargestellte Einssein von Mensch und Natur wird bei ihm ad absurdum geführt, romantische Motive werden mit ironischer Distanz betrachtet, so dass die Werke des Künstlers durchaus gesellschaftskritisch sind.

Ein charakteristisches Erkennungsmerkmal für den Biedermeier ist die Mode: Damen tragen weite Stufenröcke und eine eng geschnürte hohe Taille. Die Männer Frack, Weste und das typische Hemd mit hohem Kragen, Zylinder.
Wichtige Künstler sind: Eduard Gärtner, Johann Peter Hasenclever, Georg Friedrich Kersting, Franz Krüger, Ludwig Richter, Moritz von Schwind, Carl Spitzweg, Ferdinand Georg Waldmüller, Franz Xaver Winterhalter.


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