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Brassaï

1899 Braşov (Kronstadt)
1984 Beaulieu-sur-Mer


Der Fotograf Brassaï wird unter dem Namen Gyula Halász am 9. September 1899 im siebenbürgisch-sächsischen Braşov (Kronstadt) geboren. 1918-19 studiert er Malerei in Budapest, 1920-22 in Berlin.
1924 zieht er nach Paris, wo er als Journalist, Bildhauer und Maler tätig ist und Dalí, Picasso und Braque kennenlernt. Etwa um dieselbe Zeit beginnt er sich autodidaktisch mit Fotografie zu beschäftigen. Er trifft Eugène Atget und ist beeindruckt von dessen Aufnahmen. Der Fotograf André Kertész wird ein enger Freund und des Öfteren streifen die beiden durch die Straßen der Großstadt. Den Künstlernamen Brassaï nimmt er 1929 an, als er bereits als freier Fotograf tätig ist. Brassaï ist fasziniert vom Pariser Nachtleben: "Das Treiben der Nacht hat mich beeindruckt und ich sagte mir, dass nur das Foto in der Lage ist, es wiederzugeben. Eine Frau lieh mir einen Apparat. Monatelang habe ich nur nachts fotografiert". Die Bilder entwickelt er in seinem Hotelzimmer. Sie werden 1932 in dem Fotoband "Paris de Nuit", das zu seinen Hauptwerken zählt, publiziert.
Auf seinen Streifzügen durch Paris entdeckt Brassaï die Graffitis an den Hauswänden als ein fotografisches Thema, das ihn noch lange Jahre faszinieren wird. Er inszeniert die Graffitis in Großaufnahmen und veröffentlicht sie 1933 in der surrealistischen Zeitschrift "Le Minotaure". 23 Jahre später werden diese Bilder im New Yorker MoMA ausgestellt. Während der deutschen Besatzungszeit darf Brassaï seinen Beruf nicht mehr ausüben, fotografiert jedoch dennoch auf Wunsch Pablo Picassos dessen Plastiken. Diese Bilder werden 1964 unter dem Titel "Conversations avec Picasso" veröffentlicht.
Als der Zweite Weltkrieg vorüber ist, arbeitet Brassaï für "Harper's Bazaar" und reist als Reportagefotograf um die Welt. Daneben porträtiert er zahlreiche Künstler von Salvatore Dalí, Georges Braque und Henri Matisse über Joan Miró, Giacometti bis zu Le Corbusier. Außerdem gestaltet er 1945-50 mehrere Ballett- und Theaterausstattungen und dreht Filme (z.B. "Tant qu'il y aura des Bêtes", 1955). 1962 gibt er die Fotografie auf, beginnt wieder zu malen und ab 1968 auch plastische Arbeiten anzufertigen.
Brassaï stirbt am 8. Juli 1984 in Beaulieu-sur-Mer.


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