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Manuel Álvarez Bravo

1902 Mexico City
2002 Mexico City


Der mexikanische Fotograf Manuel Álvarez Bravo wird am 4. Februar 1902 in Mexico City geboren. Nach seiner Ausbildung zum Handelskaufmann studiert er Malerei und Musik in Mexico City und beginnt um 1922, sich mit Fotografie zu beschäftigen. Die Begegnung mit der Fotografin Tina Modotti bestärkt ihn in seiner Entscheidung, die Fotografie zu seinem Beruf zu machen. Ab 1928 dokumentiert Álvarez Bravo die Situation der unteren Gesellschaftsschichten Mexikos, außerdem wirkt er 1930-31 als Kameramann an Eisensteins Film "Que Viva México" mit und verkehrt im Künstlerkreis von Diego Rivera und Frida Kahlo.

Seine erste Ausstellung findet 1932 in Mexiko City statt. Er lernt in den folgenden Jahren Paul Stand, Henri Cartier-Bresson und Walker Evans kennen – mit letzteren beiden stellt er 1935 in New York gemeinsam aus. 1938 macht er Bekanntschaft mit André Breton, der Álvarez Bravos Interesse für den Surrealismus weckt ("Der gute Ruf schläft" von 1938). Vor allem seine Akt- und Personenfotografien der 40er und 50er Jahre lassen surrealistische Einflüsse in seinem insgesamt sehr vielseitigen Werk erkennen.
Anfang der 40er Jahre unterhält Álvarez Bravo ein eigenes Atelier in Mexico City, danach ist er bis 1959 Fotograf der mexikanischen Filmgewerkschaft. Außerdem arbeitet er als Kameramann und verfolgt Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. 1955 ist er auf Steichens legendärer Ausstellung "Family of Man" vertreten.
Obwohl Álvarez Bravo die Revolution in Mexiko (1910-1929) hautnah miterlebt, geht es ihm nie ausschließlich darum, fotojournalistisch zu dokumentieren – er will vielmehr eine kontextfreie Bildsprache schaffen. Seine Bilder drehen sich um die Themen Traum, Tod und die Vergänglichkeit des Lebens. Die poetischen Titel der Aufnahmen unterstützen die "phantastische" Bildwirkung (z.B. bei "Die Tochter des Tänzers" von 1933). Dennoch ist Álvarez Bravo auch für seine sozialkritischen Fotoserien, die durch die ihm typische klare Formensprache gekennzeichnet sind, bekannt.
Álvarez Bravo überschreibt sein Frühwerk 1972 dem Museum für Moderne Kunst, Mexico City. "El Maestro", wie Álvarez Bravo in Mexiko voller Respekt genannt wird, stirbt am 19. Oktober 2002 in Mexico City.


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