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Eugène Fromentin

1820 La Rochelle
1876 Saint-Maurice (bei La Rochelle)


Der französische Maler, Schriftsteller und Kunstkritiker Eugène Fromentin wird am 24. Oktober 1820 in La Rochelle geboren. Fromentin hat bereits früh die Absicht sich der Malerei zu widmen, stößt jedoch auf die Ablehnung seines Vaters. Dieser verlangt die Ausbildung zum Juristen. Aus diesem Grunde absolviert Fromentin 1839-43 in Paris ein Jurastudium. Später nimmt er Malerei-Unterricht bei Jean-Charles-Joseph Rémond, einem klassizistischen Landschaftsmaler. Nach einigen Monaten verlässt Fromentin dessen Werkstatt und tritt 1844 in das Atelier von Nicolas Louis Cabat (1812–93) ein. Er bereut ein Leben lang das Versäumnis einer formellen akademischen Malerei-Ausbildung.
Eugène Fromentin veröffentlicht seinen ersten kunstkritischen Artikel über den Salon von 1845. Hierin bewundert er das Werk von Jean-Baptiste Camille Corot (1796–1875) und die Zeichnungen von Alexandre Gabriel Decamps (1803–60). Im Jahr 1846 unternimmt der Künstler seine erste Reise nach Algerien und beschließt, sich fortan dem Orientalismus zu widmen. Seit 1847 gehört Fromentin zu den regelmäßigen Ausstellern des Salons. In diesem Jahr zeigt er sein Gemälde "Vue prise dans les gorges de la Chiffa". Eine zweite Algerien-Reise findet 1847-48 mit Labbé und Auguste Salzmann statt. 1847 erhält Eugène Fromentin auf dem Salon eine Medaille für das Werk "Tentes de la smala de Si-Hamed-bel-hadj". Auch auf dem Salon von 1850-51 stellt der Künstler elf Bilder aus. Mit Hilfe eines geförderten staatlichen Auftrages reist Fromentin 1853 nochmals für fast ein Jahr nach Algerien. Zurück in Frankreich folgt die Veröffentlichung des Reiseberichts "Un été dans le Sahara". Mit Hilfe des Freundes Gustave Moreau kann er sich in der Pariser Kunstwelt etablieren. 1857 veröffentlicht er seinen zweiten Reisebericht "Une année dans le Sahel", der wie der erste weite Zustimmung erfährt. Doch auch Fromentins Malerei findet offizielle Anerkennung auf dem Salon von 1859. Der Künstler wird ausgezeichnet und zum Chevalier der Ehrenlegion ernannt.

Im Jahre 1863 erscheint Fromentins autobiographischer Roman "Dominique", der zum Klassiker der französischen Literatur wird. Im darauf folgenden Jahr wird der Künstler zum Mitglied der Salon-Jury ernannt und verfasst den kunstkritischen Text "Un programme de critique". Zur Eröffung des Suez-Kanals reist er 1869 nach Ägypten. Viele seiner Werke der 1870er Jahre zeigen Szenen am Ufer des Nils als stoffliche Neuerungen in Folge dieser Reise. Im Jahre 1870 unternimmt Eugène Fromentin eine Reise nach Venedig. Auf Grund des preußisch-französischen Krieges kehrt er jedoch sehr bald nach Paris zurück. 1875 reist er nach Belgien und Holland um die holländische und flämische Malerei des 17. Jahrhunderts zu studieren. Es entsteht das literarische Werk "Les Maîtres d’autrefois", welches auch heute noch als ein bedeutender Text der Kunstkritik angesehen wird.
Eugène Fromentin stirbt am 27. August 1876 in Saint-Maurice.


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