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Jean-Baptiste Jouvenet

1644 Rouen
1717 Paris


Der Maler Jean-Baptiste Jouvenet, genannt "le Grand", wird im Jahre 1644 in Rouen geboren. Er ist das bedeutendste Mitglied eine Künstlerfamilie von Malern und Bildhauern. Zunächst ist Jouvenet Schüler seines Vaters Laurent II, (1609–81). Im Jahre 1661 geht er als 17 jähriger nach Paris und wird hier Schüler Charles Le Bruns (1619-90). Dessen Mitarbeiter ist Jouvenet unter anderem bei den großen Aufträgen für Versailles.
Obwohl er niemals Italien besucht, bekommt er die Italismen seiner Kunst durch Le Brun vermittelt. Außerdem tritt der Künstler in die Académie royal de peinture et de sculpture ein. Diese gestattet ihm 1668 sich auf Grund des Werkes "Die erste Eroberung der France Comté" um den "Prix de Rome" zu bewerben.
Im Jahre 1672 erhält Jean-Baptiste Jouvenet die Bezahlung für ein großes Gemälde, das er für die Beisetzungsfeierlichkeiten des Kardinals Séguier malt. Im Jahr darauf fertigt er im Auftrag der Goldschmiedezunft "Christus heilt einen Gichtbrüchigen" und hat damit außerordentlichen Erfolg. 1674 wird der Künstler zum "Agréé" und 1675 auf Grund des Werkes "Esther von Ahasver" Mitglied der Académie des Beaux-Arts. Weiterhin durchläuft er hier in der Folge alle Ämter bis er 1705 zum "directeur" und 1707 zum "recteur" ernannt wird. Seit 1687 wird Jouvenet häufig von Louis-François I. de Bourbon, dem Prince de Conti (1717–76) beschäftigt. Außerdem beauftragt ihn Mazarin für die malerische Ausschmückung des Schlosses Vértez (1690). Jean-Baptiste Jouvenet beschickt nur zweimal, nämlich 1699 und 1705 den offiziellen Salon.
Im Jahre 1706 folgt die Aufstellung der vier Kolossalgemälde "Vertreibung der Händler", "Erweckung des Lazarus", "Wunderbarer Fischzug" und "Christus im Haus von Simon" in der Kirche Saint-Martin-des-Champs. Diese wiederholt Jean-Baptiste Jouvenet mit geringen Veränderungen für die Ausführung als Gobelins, die Zar Peter der Große (1672–1725) Ludwig XV. schenkt. Besonders Ludwig XIV. protegiert den Künstler. Er verleiht ihm eine Pension von 1200 livres. Nach der Vollendung des Gemäldes "Ausgießung des hl. Geistes" für die Versailler Kapelle wird diese Pension auf 1900 livres erhöht.

Um 1713 erleidet er eine Lähmung der rechten Körperseite, die ihn am Malen hindert. Daraufhin übt er sich im Gebrauch der linken Hand und malt von nun an mit links. Im Jahre 1716 fertigt der Künstler sein letztes Gemälde, die "Heimsuchung Mariä" für den Chor der Pariser Kathedrale. Dieses Werk ist wie seine meisten Hauptbilder datiert, so dass sich leicht eine Entwicklung ablesen lässt. Insgesamt ist Jouvenet der bedeutendste Kirchenmaler seiner Zeit. Nachdem seine Frühwerke noch den überragenden Einfluss Nicolas Poussins (1594 – 1665) zeigen, wirkt später hauptsächlich Peter Paul Rubens auf ihn ein, zu dessen größten Bewunderern er zählt. Auf diese Weise wird die Kreuzabnahme ein von Jouvenet wiederholt behandeltes Thema.
Jean-Baptiste Jouvenet stirbt am 5. April 1717 in Paris.


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