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Karl Otto Götz

1914 Aachen
2017 Niederbreitbach


Am 22. Februar 1914 in Aachen wird Karl Otto Götz geboren. Götz beginnt schon mit Eintritt in die Oberrealschule 1924 zu malen. Der Maler fängt 1930 an, abstrakte Bilder zu schaffen. Wenig später experimentiert er mit Collagen. Das Segelfliegen, seine zweite Leidenschaft, muss Götz aufgeben. Seine Anstrengungen zu malen werden nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 immer schwieriger. Mit Landschaftsbildern die er an Touristen verkauft, hält sich Götz über Wasser. Der Künstler erhält wegen seiner abstrakten Spritzbilder und surrealistischen Arbeiten Mal- und Ausstellungsverbot.
Karl Otto Götz wird zum Militär einberufen. Er schafft es jedoch, sich künstlerisch weiterzubilden, Kollegen zu treffen und viele nützliche Verbindungen aufzubauen. Für Götz, der vornehmlich in Norwegen stationiert war verläuft das Kriegsende glimpflich, da ein englischer Bekannter für ihn bürgt.
In Dresden werden seine frühen Arbeiten ein Raub der Flammen. Seine alte Freundin Anneli Brauckmeyer heiratet Götz im Dezember 1945.
Abstrakte Kompositionen, surreale Fotoexperimente und abstrakt-gegenständliche Monotypien entstehen in den späten vierziger Jahren. Von der gegenständlichen Kunst löst sich Götz um 1949 ganz und tritt als erster Deutscher der "CoBrA"-Gruppe bei. Nach Mitbegründung der Frankfurter "Quadriga", einer Künstlergruppe, die einen von Wols und dem Automatismus beeinflussten Tachismus vertritt, vollzieht sich 1952 eine entscheidende Wendung in Karl Otto Götz' künstlerischer Entwicklung: Die bisher noch festen Formen werden nun mittels Einsatz einer speziellen, dreistufigen Rakeltechnik durch eine dynamischere Handschrift ersetzt, die der Künstler in Zukunft beibehalten wird. Ein aufwändiger theoretischer Prozess der Bildfindung, die der Künstler oft über Jahre hinweg in Skizzen und Gouachen umsetzt, geht der praktischen Arbeit stets voran.
In drei schnellen Arbeitsgängen wird dann mit dem Pinsel dunkle Farbe auf einen hellen Malgrund gesetzt und anschließend mit einem Rakel - ähnlich wie mit einem Spachtel - teilweise wieder abgetragen. Die Kontraste zwischen Hell und Dunkel werden durch Pinselzüge mit trockenem Pinsel schließlich gemildern.

In den fünfziger Jahren wandelt sich die frühe metamorphosenhafte Malweise, die Assoziationen an Insekten und Vögel weckt, zu einer metaphorischen Zeichensprache mit einer harmonischen Übereinstimmung von Farbe und Rhythmus.
Karl Otto Götz ist während der Jahre 1948 bis 1953 auch Herausgeber der Zeitschrift "Meta". Als Professor lehrt der Künstler von 1959 bis 1979 an der Düsseldorfer Kunstakademie.
Götz lebt und arbeitet seit 1975 in Wockenacker im Westerwald. Der Maler zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Informel. Er erfährt schon früh internationale Anerkennung, etwa bei der "documenta II" im Jahr 1959. Götz wirkt während seiner zwei Jahrzehnte dauernden Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie ab 1959 prägend auf unterschiedliche Temperamente wie HA Schult, Sigmar Polke und Gerhard Richter.


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